Was bedeutet "Monkey Business"? Der Begriff "Monkey Business" stammt aus der Managementliteratur und wurde erstmals von William Oncken Jr. und Donald L. Wass in ihrem Artikel "Management Time: Who's Got the Monkey?" verwendet. In ihrem Artikel beschreiben sie eine Situation, in der Mitarbeitende Probleme oder Aufgaben an ihre Führungskräfte "delegieren", die diese dann übernehmen und lösen. Dies führt dazu, dass die Führungskraft mit immer mehr Verantwortung belastet wird und die Mitarbeitenden entlastet werden. Im übertragenen Sinne wird die Aufgabe oder das Problem wie ein "Affen" von der Mitarbeitenden zur Führungskraft "geworfen", wodurch die Führungskraft quasi "Affenpfleger" wird und sich um die Probleme der Mitarbeitenden kümmert.
Warum verhätscheln Führungskräfte Mitarbeitende? Es gibt verschiedene Gründe, warum Führungskräfte ihre Mitarbeitenden verhätscheln können:
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Mangelndes Vertrauen: Ein Führungskraft, die ihren Mitarbeitenden nicht vertraut, kann dazu neigen, ihnen keine eigenständigen Entscheidungen oder Aufgaben zu übertragen. Stattdessen übernimmt sie diese Aufgaben selbst, um sicherzustellen, dass sie nach ihren Vorstellungen erledigt werden.
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Perfektionismus: Führungskräfte, die einen starken Hang zum Perfektionismus haben, können dazu neigen, ihre Mitarbeitenden zu verhätscheln, um sicherzustellen, dass alles genau nach ihren Vorstellungen erledigt wird. Sie können Schwierigkeiten haben, die Arbeit der Mitarbeitenden anzunehmen, wenn sie nicht ihren hohen Standards entspricht.
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Zeitdruck: Führungskräfte können unter Zeitdruck stehen und versuchen, schnell Probleme zu lösen, indem sie die Aufgaben ihrer Mitarbeitenden übernehmen, anstatt Zeit in die Delegation und Unterstützung ihrer Mitarbeitenden zu investieren.
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Angst: Die Furcht vor Konfrontationen mit Mitarbeitern und eventueller Fluktuation sorgen dafür, dass der Vorgesetzte es dem Mitarbeitenden so einfach wie möglich machen möchte. Diese werden somit nicht mehr in ihrer täglichen Arbeit gefordert.
Warum ist "Monkey Business" problematisch? Das Phänomen kann langfristig negative Auswirkungen auf die Organisation haben:
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Überlastung von Führungskräften: Wenn Führungskräfte zu viele Aufgaben von ihren Mitarbeitenden übernehmen, können sie überlastet werden und weniger Zeit für ihre eigenen Aufgaben und strategische Planung haben.
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Mangelnde Mitarbeiterentwicklung: Wenn Mitarbeitende keine Verantwortung übertragen bekommen und ihre Aufgaben nicht eigenständig erledigen müssen, können sie sich nicht weiterentwickeln und ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Dies kann zu einem Mangel an Motivation und Engagement führen und die langfristige Karriereentwicklung der Mitarbeitenden beeinträchtigen.
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Abhängigkeit von Führungskräften: Wenn Mitarbeitende ständig ihre Aufgaben an ihre Führungskräfte delegieren, entwickeln sie eine Abhängigkeit von deren Unterstützung und Entscheidungsfindung. Dies kann dazu führen, dass sie weniger selbstständig arbeiten und ihre Problemlösungsfähigkeiten nicht weiterentwickeln.
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Schlechtes Zeitmanagement: Wenn Führungskräfte ständig Aufgaben von ihren Mitarbeitenden übernehmen, kann dies zu einem ineffizienten Zeitmanagement führen. Die Führungskraft kann sich in operativen Aufgaben verlieren und weniger Zeit für strategische Planung und Führung haben.
Wie können Führungskräfte "Monkey Business" vermeiden? Es gibt mehrere Ansätze, die Führungskräfte anwenden können, um "Monkey Business" zu vermeiden und ihre Mitarbeitenden effektiv zu führen:
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Delegation von Verantwortung: Führungskräfte sollten lernen, Aufgaben und Verantwortung an ihre Mitarbeitenden zu delegieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, eigenständig zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, sich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen.
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Klare Erwartungen kommunizieren: Führungskräfte sollten klare Erwartungen an ihre Mitarbeitenden kommunizieren und sicherstellen, dass diese verstehen, was von ihnen erwartet wird. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, eigenständig an ihren Aufgaben zu arbeiten und ihre Ergebnisse zu liefern.
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Vertrauen entwickeln: Führungskräfte sollten ein Vertrauensverhältnis zu ihren Mitarbeitenden aufbauen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Arbeit eigenständig zu erledigen. Vertrauen ist ein wichtiger Faktor, um Mitarbeitende zu motivieren und sie zu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen.
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Coaching und Unterstützung anbieten: Anstatt Aufgaben zu übernehmen, können Führungskräfte ihren Mitarbeitenden Coaching und Unterstützung anbieten. Dies kann durch regelmäßige Feedbackgespräche, Mentoring oder Schulungen erfolgen, um die Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein der Mitarbeitenden zu stärken.
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Zeit für strategische Planung reservieren: Führungskräfte sollten sich bewusst Zeit für strategische Planung und Führungsaufgaben reservieren und sich nicht ausschließlich in operativen Aufgaben verlieren. Dies ermöglicht es ihnen, sich auf langfristige Ziele und die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden zu konzentrieren.
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Eingeschränkte Innovationskraft: Indem Mitarbeitenden die Möglichkeit genommen wird, eigenständig Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen, kann die Innovationskraft der Organisation eingeschränkt werden. Neue Ideen und Perspektiven können unterdrückt werden, da die Mitarbeitenden nicht die Freiheit haben, ihre eigenen Lösungsansätze zu entwickeln.
"Monkey Business" kann langfristig negative Auswirkungen auf die Organisation haben, indem es die Überlastung von Führungskräften, mangelnde Motivation bei Mitarbeitenden, Abhängigkeit von Führungskräften, schlechtes Zeitmanagement und eingeschränkte Innovationskraft fördert. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, dass Führungskräfte eine gesunde Balance zwischen Delegation von Verantwortung und Unterstützung finden. Indem sie Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, eigenständig zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln, können Führungskräfte eine positive Arbeitsumgebung schaffen, die zu Motivation, Engagement und Innovation führt.