1. Konzept erarbeiten
Um erfolgreiches Hybrid-Working zu ermöglichen, benötigt man klare Spielregeln. Wie und wann wird gearbeitet bzw. sind die einzelnen Teammitglieder erreichbar? Wie wird kommuniziert? Wie oft darf oder soll remote gearbeitet werden?
Das sind grundsätzliche Fragen, mit denen sich das Team auseinandersetzen muss. Abläufe werden geplant und werden dann anhand dieses Plans umgesetzt. Zum Beispiel empfiehlt es sich, bei neuen Projekten in den ersten Wochen auf Remote Arbeit zu verzichten um gemeinsam die ersten Eckpfeiler abzustimmen und im neuen Projekt Fuß zu fassen.
2. Selbstbestimmung des Arbeitsplatzes
Es wurden Rahmenbedingungen geschaffen - im nächsten Schritt kann der Mitarbeiter nun selbst bestimmen, wie er sich innerhalb dieser Möglichkeiten bewegt. Wenn es für seine Produktivität förderlich ist in Ruhe zu Hause zu arbeiten, dann kann er seinen Fokus darauf legen. Wenn er jedoch das Büro bevorzugt, dann ist das genauso in Ordung. Jedes Teammitglied muss abschätzen was am Besten funktioniert. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass auch Punkte wie Datensicherheit, Vertraulichkeit und Ausfallssicherheit gewährleistet sein müssen.
3. Entscheidungskompetenz
Auch in arbeitsrelevanten Dingen wird mehr Autonomie herrschen. Welche Entscheidungen darf der Mitarbeiter alleine bestimmen, und wo bedarf es einer Abstimmung. Vertrauen ist hier das Stichwort. Je mehr Verantwortung ich einem Angestellten übertrage, desto höher ist auch dessen Motivation, gute Arbeit zu erbringen. Informationsaustausch ist hierbei auch wesentlich. Beauftragen Sie den Mitarbeiter, auch selbst Vorschläge zu unterbreiten, um seine Entscheidungskompetenz zu fördern.
4. Mentoring
Gerade für neue Mitarbeiter ist der Einstieg in ein Unternehmen, das Remote Work eingeführt hat, nicht immer einfach. Hier hat sich das Mentoring Programm oder Buddy Prinzip bewährt. Der Neuling bekommt eine Ansprechperson, die für alle Fragen, Wünsche oder Probleme ein offenes Ohr hat. Dieses sollte dann für das neue Teammitglied auch gut erreichbar sein. Empfehlenswert wäre hier eine Eingewöhnungszeit von ein paar Wochen, in der beide Personen zunächst im Büro arbeiten, und dann Schritt für Schritt zu präferierten Mustern zurückkehren.
5. Internes Networking
Das größte Problem bei der Hybrid-Arbeit ist der fehlende Informationsaustausch. Wurde die Arbeit fristgerecht erledigt? Hat der Kollege den Kunden zurückgerufen? Ist der Mitarbeiter noch erreichbar oder bereits im Feierabend? Die soziale Komponente fehlt hierbei einfach. Auch die Interaktionen mit Teammitgliedern werden oft ausser Acht gelassen.
Rituale sind hier ein Gegenmittel. Gemeinsames Mittagessen oder auch das klassische Drei-Uhr-Bier sind auch digital möglich. Ein wenig Smalltalk und schon ist man wieder am aktuellen Stand.
6. Transparentes Wissen
Man kann nie genug Informationen erhalten. Je agiler das Arbeitsmodell ist, desto wichtiger sind Dokumentationen und das Festhalten von Wissen. Ob das nun der aktuelle Stand des fortgeschrittenen Projektes ist, oder was im letzten Telefonat mit dem Kunden besprochen wurde - Knowledge is key. Setzen Sie auf Tools, die Ihnen die Arbeit erleichtern. Ein Versionsmanagement für den Programm Code oder ein CRM für das Kundenmanagement, auf das alle Mitarbeiter Zugriff haben - wenn das Arbeitsmodell digitaler wird, dann müssen es auch Ihre Tools werden.
Remote Work wird immer mehr. Dieser Trend zeigt sich auch in der IDC Studie „Work Transformation in Deutschland 2021“: Das Arbeitsplatzmodell wird immer hybrider.
Um effektives Hybrid-Arbeiten jedoch zu ermöglichen, braucht es vor allem einen gemeinsamen Konsens. Das paradoxe ist: je weiter Teammitglieder von einander getrennt sind, desto enger müssen sie zusammenarbeiten.